Mehr Ordnung im Kinderzimmer

Ohje, wie sieht es denn hier aus?

In welchem Rhythmus das Kinderzimmer aufgeräumt wird, sollte jede Familie für sich selbst herausfinden. Ob direkt nach dem Spielen, einmal in der Woche oder dann, wenn man den Boden nicht mehr sehen kann... Eins ist klar! Es gehört im ganzen Leben dazu und man kommt nicht um das Aufräumen herum.
 
Edina ist Diplom-Pädagogin und verrät ihre Tipps für mehr Ordnung im Kinderzimmer. Doch zuerst ein paar Infos über Edina:

Was mein Herz begehrt:
Ich liebe den Moment, in dem Eltern realisieren, was sie selbst konstruktiv Positives tun können, um eine innige Bindung zu ihrem Kind aufzubauen. Manchmal reicht die Veränderung von einem kleinen Schräubchen, um ein ganzes Familiensystem nachhaltig positiv zu verändern.

Meine beruflichen Highlights:

Diplom Pädagogin
Marte Meo Supervisorin
Ergotherapeutin

Mehr zu meiner Arbeit
www.martemeo-wetterau.de
 

Auf die Struktur kommt es an!

Nun haben wir Erwachsene den Kindern etwas Wichtiges voraus: ein gewisses Verständnis an "Struktur" - und zwar äußerlich und innerlich.

 
Äußere Struktur
Die äußere Struktur lässt sich gut und vor allem sichtbar für die Kinder umsetzen.

Zum Beispiel durch Regale mit Kisten, die mit kleinen Symbolen für die darin befindlichen Spielsachen bestückt sind, oder die schönen farblich gut differenzierbaren Aufbewahrungskörbe von Sterntaler.
 
Innere Struktur
Aber wie lernen Kinder eine innere Struktur
Hier benötigen sie die positive, motivierende und enge Begleitung von uns Erwachsenen.

Dabei gilt ein Grundgedanke: je jünger das Kind, desto kleiner die Aufgabe!Denn das Wichtigste ist: Das Kind soll die Aufgabe gut bewältigen können und sich selbst dadurch als kompetent erfahren. Dies hilft ihm ein gutes Selbstbild aufzubauen.
 

Aufräumen kann gelernt werden!

Der Begriff "Aufräumen" ist für uns Erwachsene ganz klar. Für Kinder ist er eher abstrakt. Sie stehen vor dem wild bespielten Chaos und haben keine Idee wie und wo sie anfangen sollen.

"Aufräumen" dient im Grunde als Oberbegriff für kleinere Kategorien, welche wiederum Unterkategorien besitzen.
 

Eine Aufgabe nach der anderen!

Um sich auf die Aufgabe einzulassen und Motivation, wie Kooperationsbereitschaft entwickeln zu können, liegt es an uns als Bezugsperson eine positive Atmosphäre herzustellen, in der das Aufräumen entspannt gelernt werden kann.

Geht mit guter Laune auf euer Kind zu!
Seht die bevorstehende Aufgabe nicht als nervige Last, sondern als gute Möglichkeit Zeit mit eurem Kind zu verbringen, in dem ihr ihm durch eure positive Anleitung viele kleine Erfolgsmomente schenken könnt.

Und nun beginnt das Üben und Wiederholen. Dabei zeigt dir dein Kind, wie lange es Unterstützung von dir benötigt.
 
Hier ein paar wichtige Merkmale auf einen Blick:
 
Mithelfen
Benenne dich selbst, z.B. mit "Während du die Stift einräumst, sammle ich schonmal alle Blätter ein." So nimmt dein Kind deine Handlung wahr und bemerkt, dass auch die Blätter weggeräumt werden sollen, dass es deiner Unterstützung sicher ist und dass es ein gemeinsames Aufräumen ist. Das wirkt sich motivierend aus.
 
Wiederholen
Wiederhole diese kleinen Schritte je Kategorie immer wieder. Als nächstes benötigt das Kind nur noch die Kategorien, da es schon weiß, was alles darunterfällt. Dies übt ihr so lange, bis das Kind die Kategorien verinnerlichen konnte.
Dann ist es soweit, dass man dem Kind nur noch sagen muss:
"So, jetzt ist Aufräumzeit! Los geht's."
Und das Kind hat eine innere Struktur, wie das geht.
 
 

Aufgabe abschließen

Sind dann alle Bastelsachen aufgeräumt, bestätige dein Kind z.B. mit "Schau mal! So schnell hast du jetzt alle Bastelsachen weggeräumt!" Freut euch gemeinsam, dass ihr diesen Schritt schon geschafft habt und weiter geht es mit der nächsten Kategorie.
 
Weitere Aufgaben
Dann die nächste kleine Aufgabe aus der Unterkategorie: "So, und jetzt schnapp dir bitte den Kleber und lege ihn in die Bastelkiste."
 

Ein gutes Gefühl!

Denk immer daran: Gib deinem Kind das Gefühl "Du kannst das schaffen und du wirst bei deinen Anstrengungen wahrgenommen." Das gibt Motivation und mit Motivation ist Lernen ganz einfach.
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